Der Legende nach sollen römische Legionäre an der Stelle der Basilika in Wilten, heute einem Stadtteil von Innsbruck, ein Muttergottesbild unter vier Bäumen verehrt haben. Daraus entstand die christliche Wallfahrt „Maria unter den vier Säulen“ und schon bald wurde eine Kirche gebaut. Weitere Um- und Neubauten entstanden, bis zur heutigen Rokokokirche. Nicht nur die enorme Größe der Basilika ist beeindruckend, sondern der Innenraum eröffnet sich zu einem der schönsten und spektakulärsten Rokokoräume. Im Mittelpunkt dominiert das hochgotische Gnadenbild der Muttergottes mit Kind aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, das mit einem Strahlenkranz umgeben ist. Seit dem 12. Jahrhundert soll das Prämonstratenserstift Wilten gleich nebenan schon bestehen. Die frühbarocke Stiftskirche des Klosters wurde 1665 erbaut.
Die Sage des Riesens Haymon
Der Riese Haymon tötete in einem Zweikampf den Riesen Tyrsus, was ihm anschließend sehr leid tat. Als Reue wollte er ein Kloster am Eingang der Sillschlucht bei Innsbruck erbauen. Das Kloster wurde jedoch nicht fertig, denn jeden Tag zerstörte ein mächtiger Drache, der in der Sillschlucht lebte, das Kloster immer wieder. Haymon tötete in einem furchtbaren Kampf den Drachen und schnitt ihm die Zunge heraus. Das Kloster konnte fertiggestellt werden und Haymon lebte bis zu seinem Lebensende als Laienbruder im Kloster. Seine Gebeine und die Drachenzunge sollen unter dem Hochaltar der Stiftskirche begraben sein. Links vom Eingang der Stiftskirche Wilten steht die Statur des Riesen Haymons und recht die vom Riesen Tyrsus.
Wiltener Sängerknaben
Die Wurzeln der Wiltener Sängerknaben reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. So bestand bereits im Jahr 1235 eine Stiftsschule in Wilten, in der junge Knaben unterrichtet wurden. Für die Teilnahme am Chor- und Kirchengesang erhielten sie freie Kost, Kleidung und ein kleines Taschengeld. Sie sind die Vorläufer der Wiener Sängerknaben. Zurzeit wird für die Wiltener Sängerknaben, die weltweit auftreten, ein neues Schul- und Übungshaus gebaut.
Weitere Informationen
www.basilika-wilten.at, www.saengerknaben.com, www.innsbruck.at, www.tirol.at
Über den Autor
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.